Aus der Geschichte

Stolpersteine

Stolpersteine

Stolpersteine

1. Kasseler Straße 14

2 Steine für Ehepaar Leopold und Gretel Nussbaum




1 Stein für Siegfried Neugarten


Leopold Nussbaum: ⁎ 06.09.1901, Kaufmann
Gretel Nussbaum geb. Friedberg: ⁎ 14.04.1914, Besuch der Ursulinenschule Fritzlar
Nach Berlin verzogen, von dort Deportation des Ehemannes nach Auschwitz, verschollen.
Der Ehefrau Gretel gelang die Flucht nach Shanghai, wo sie am 11. Januar 1943 verstarb.

⁎ 27.11.1898, Sohn von Philipp Neugarten (Althändler) und dessen Ehefrau Minna, geb. Katz

2. Martinsgasse 18

2 Steine für Ehepaar Hermann ⚭ Amalie Speier




1 Stein für Sophie Speier


Hermann Speier: ⁎ 01.12.1880, zunächst Viehhändler, ab 1927 Schuhhändler, ab 1937 Zigarrenhändler, Deportation, † 11.02.1942 KZ Sachsenhausen. Er war verheiratet mit:
Amalie Speier, geb. ? ⁎ 11.04.1873, 1941 zur Behandlung in ein jüdisches Krankenhaus in Frankfurt/Main, am 07.09.1942 Deportation von Kassel, KZ Theresienstadt überlebt.

Sophie Speier: ⁎ 06.09.1878, Schwester des Hermann Speier, 1942 von Kassel Deportation, KZ Theresienstadt überlebt

3. Gießener Straße 13-27

Nr. 13:
2 Steine für Aron und Rosalie Neuhaus

Aron Neuhaus: ⁎ 23.02.1873, Lehrer, Soldat im Ersten Weltkrieg,
verzogen nach Kassel, Deportation nach Theresienstadt, † 07.03.1943
Rosalie Neuhaus: ⁎ 26.04.1871, verzogen nach Kassel,
Deportation nach Theresienstadt, Überlebende des KZ

1 Stein für Lilli Brill

Lilli Brill geb. Mannheimer: ⁎ 24.04.1910, Besuch der Ursulinenschule,
1937 nach Laasphe verzogen, von dort Deportation, verschollen


Nr. 14:
5 Steine für Familie Mansbach: Ludwig ∞ Herta mit Ottilie,
Hans-Jürgen/Jörg und Günter

Ludwig Mansbach: ⁎ 27.08.1896, Viehhändler.
Herta Gerda Mansbach, geb.. Levi: ⁎ 08.10.1907
Tochter Ottilie: ⁎ 06.09.1929
Sohn Hans-Jürgen/Jörg: ⁎ 04.01.1931
Sohn Günter: ⁎ 06.04.1932
Wohnung der Familie: Haddamarstraße B 82 (heute Gießener Str. 14)
Alle fünf flohen 1935 in die Niederlande, Deportation 1940,
in Auschwitz für tot erklärt.


Nr. 17:
2 Steine für das Ehepaar Siegfried ⚭ Paula Kaufmann

Siegfried Kaufmann: ⁎ 30.09.1882, Viehhändler, verheiratet mit
Paula Kaufmann, geb. Sauer: ⁎ 03.08.1893, Besuch der Ursulinenschule.
Beide: 1933 nach Borken verzogen, von dort nach Frankfurt/Main,
von dort deportiert, Siegfried unbekannt verschollen,
Paula † 21.05.1942 an unbekanntem Ort

1 Stein für Sara Sauer

Sara Sauer, geb. Gutheim: ⁎ 29.03.1871, 1940 nach Frankfurt/Main verzogen, Deportation, † 23.02.1943 in Theresienstadt


Nr. 18:
2 Steine für Gustav und Max Lissauer

Gustav Lissauer: ⁎ 27.04.1901, verzogen nach Kassel, Deportation am 09.12.1941 nach Riga, Überlebender des KZ
Max Lissauer: ⁎ 14.04.1907, Möbelhändler, Krankenhaus Marburg, 1936 nach Bensdorf-Sayn, Deportation, †15.06.1942 in Izbica


Nr. 22:
5 Steine für Familie Löwenstein: David ⚭ Bessi mit Sigmund, Elli-Lina und Bernd

David Löwenstein: ⁎ 21.10.1874, verh. mit
Bessi Löwenstein, geb. David: ⁎ 05.12.1902,
Schülerin der Ursulinenschule
Siegmund Löwenstein: ⁎ 04.07.1905, Sohn von David und Bessi,
Kaufmann, 1938 Buchenwald, verheiratet mit:
Elli-Lina, geb. Wallach, ⁎ 01.01.1909,
Bernd Löwenstein, Sohn von Siegmund und Elli-Lina, ⁎ 26.07.1938.
Alle fünf waren 1940 nach Frankfurt/Main verzogen,
von dort Deportation, † 25.11.1941 in Kowno (Gedenkbuch: verschollen in Riga)


Nr. 23
2 Steine für Leopold ⚭ Paula Rosa Löwenstein

Leopold Löwenstein: ⁎ 18.05.1884, Kaufmann Manufakturwaren, 1938 1. Deportation nach Buchenwald, nach Bad Nauheim verzogen, von dort 2. Deportation, in Polen verschollen. Er war verheiratet mit:
Paula Rosa Löwenstein, geb. Scheuer, ⁎ 19.05.1895, 1939 nach Bad Nauheim verzogen, von dort Deportation, ebenfalls in Polen verschollen




Nr. 25:
1 Stein für Emma Boley

Emma Boley: ⁎ 21.01.1875, Deportation von Kassel aus am
07.09.1942, † 29.09.1942 in Treblinka

1 Stein für Herta Speier

Herta Speier: ⁎ 11.11.1913, Besuch der Ursulinenschule, 1928 nach Bochum verzogen, 1933 von dort nach Essen. Deportation nach Auschwitz, Überlebende des KZ, vgl. Geschichte der Familie Speier


4. Gießener Straße 39

2 Steine für Gustav ⚭ Selma Kron


Gustav Kron: ⁎ 23.04.1878 in Wolfhagen, 1914-18 Soldat, Lehrer der jüdischen Gemeinde, verh. mit:
Selma Kron, geb. Blumenkrohn: ⁎ 06.04.1890. Beide wohnten zunächst in der Neustädter Straße 7, dann in der Gießener Straße 39. 1937 Umzug nach Hamburg, von dort Deportation des Ehepaares, Gustav und Selma Kron gelten als verschollen: Chemno Mai 1942 (Gedenkbuch: verschollen in Litzmannstadt)
Sohn Walter: ⁎ 15.03.1922, Schüler der Städtischen Rektoratsschule, nach dem Schulabschluss 1937 nach Frankfurt/Main, von dort Emigration in die USA, 1943-1946 US-Soldat, † 1999 (siehe auch: „Walter Kron erinnert sich“)

5. Flehmengasse 4

1 Stein für Tony Rosenbach


⁎ 25.05.1889, Haushälterin von Aron Mansbach, 1937 nach Kassel, von dort Deportation, in Riga verschollen

6. Fraumünsterstraße 19-26

Nr. 19:
3 Steine für Familie Kugelmann: Josef ⚭ Betty mit Bertel / Berta

Josef Kugelmann ⁎ 13.05.1877, Getreidekaufmann, 16.06.1938 KZ Dachau, 1941 Arbeitslager Breitenau, von dort Deportation nach Dachau † 16.06.1942. Er war verheiratet mit:
Betty Kugelmann, geb. Plaut: ⁎ 31.05.1884, 1941 Arbeitslager Breitenau, von dort Deportation nach Ravensbrück † 11.10.1942
Bertel/ Berta Kugelmann, Tochter von Josef und Betty Kugelmann:
⁎ 08.03.1924, 1938 nach Marburg, dann nach Hamburg, von dort Deportation zunächst nach Theresienstadt, dann nach Auschwitz, Überlebende des KZ.
s. auch: „Meine Geschichte – von Bertel Kugelmann Borowsky“

1 Stein für Brunhilde Helfer

Brunhilde Helfer, geb. Kugelmann: ⁎ 22.01.1916; 1930 nach Spangenberg verzogen, dann Hamburg, von dort Deportation, verschollen in Litzmannstadt/Lodz


Nr. 22:
2 Steine für Joseph ⚭ Rickchen Löwenstein

Joseph Löwenstein: ⁎ 22.06.1868, Manufakturwaren- und Konfektionskaufmann. Er war verheiratet mit:
Rickchen Karoline Löwenstein, geb. Stern: ⁎ 23.03.1872, beide 1938 nach Fulda verzogen, von dort 1941 (?) Deportation, verschollen in Riga.

1 Stein für Erna Rapp

Erna Rapp, geb. Löwenstein: ⁎ 20.08.1897, Tochter von Joseph und Rickchen Löwenstein, Besuch der Ursulinenschule, Schneiderin, 1938 nach Fulda verzogen, von dort Deportation, † 1942 in Riga


Nr. 26:

5 Steine für Familie Stern: Abraham ⚭ Friederike mit Ruth, Herta und Erna

Stern, Abraham: ⁎ 31.05.1877, Hausdiner und Kaufmannsgehilfe
bei Fam. M. Stern, Ausbildung zum Buchbinder,
Dezember 1938 nach Frankfurt/Main verzogen, Deportation,
in Auschwitz verschollen. Er war verheiratet mit:
Stern, Friederike Frieda, geb. Pfifferling: ⁎ 11.03.1886, 1938
nach Frankfurt verzogen, Deportation, in Auschwitz verschollen
Stern, Ruth: ⁎ 24.02.1919, Tochter von Abraham und Friederike Stern,
1935 nach Würzburg verzogen, 1938 nach Hamburg, Deportation,
KZ überlebtStern, Herta: ⁎ 06.06.1921, Tochter von Abraham
und Friederike Stern, 1939 nach Marburg verzogen, später nach
Kassel und Frankfurt/Main, Deportation, in Ausschwitz verschollen
Stern, Erna: ⁎ 20.07.1927, Tochter von Abraham und Friederike Stern,
1939 nach Kassel, Deportation, in Auschwitz verschollen

1 Stein für Sara Pfifferling

Pfifferling, Sara: ⁎ 30.06.1888, Dienstmagd bei Fam. Stern, 19.05.1939 nach Kassel, 09.12.1941 Deportation, verschollen in Riga



7. Fraumünsterstr. 2

2 Steine für Susmann ⚭ Rebecka Speier


Susmann Speier: ⁎ 19.11.1870, Viehhändler, 1941 Deportation nach Breitenau, † 22.01.1942 in Sachsenhausen, in 2. Ehe verheiratet mit:
Rebecka Ruth Speier, geb. Grünebaum, verw. Strauß: ⁎ 06.06.1888,
1941 Deportation nach Breitenau, von dort Deportation am 22.01.1942,
† 13.10.1942 in Auschwitz

8. Nikolausstraße 16

3 Steine für Familie Löwenstein:
Siegfried-Susmann ⚭ Ella mit Blanka


Siegfried-Susmann Löwenstein: ⁎ 10.05.1884, Händler für Manufakturwaren, Fahrräder und Nähmaschinen, 1938 KZ Buchenwald, 1940 nach Frankfurt/Main verzogen, von dort Deportation, unbekannt verschollen, zum 09.05.1945 für tot erklärt. Er war verheiratet mit:
Ella Löwenstein, geb. Heilbronn: ⁎ 28.04.1893, 1940 nach Frankfurt/Main verzogen, von dort Deportation, in Riga verschollen
Blanka Löwenstein, Tochter von Siegfried-Susmann und Ella, ⁎ 30.11.1921, Besuch der Ursulinenschule, 1939 nach Frankfurt verzogen, von dort Deportation, im Osten verschollen

9. Marktplatz 13

1 Stein für Max Mark


⁎ 19.12.1872, Schuster, vor 1938 nach Berlin-Schöneberg verzogen, von dort Deportation, † 15.06.1942 in Litzmannstadt/Lodz

10. Zwischen den Krämen 2

6 Steine für Familie Baruch: Julius ⚭ Emilie mit Julius (II),
Joseph, Kurt und Ruth-Rosa


Julius I Baruch: ⁎ 02. 08. 1884, Händler, 1914-18 Soldat im Ersten Weltkrieg, 1938 Geschäft und Wohnung verwüstet, verheiratet mit:
Emilie Baruch, geb. Katz: ⁎ 17.09.1890, 1940 nach Frankfurt/Main verzogen. Das Ehepaar hatte 4 Kinder:
Julius (II): ⁎ 14.11.1922
Joseph: ⁎ 07.05.1923
Kurt: ⁎ 30.07.1924
Ruth Rosa: ⁎ 16.11.1926
Die Eltern Baruch und Tochter Ruth Rosa nach Frankfurt verzogen, von dort Deportation, verschollen in Auschwitz.
Sohn Joseph nach Hamburg verzogen, von dort Deportation, unbekannt verschollen.
Sohn Kurt nach Berlin verzogen, von dort Deportation, verschollen in Auschwitz.
Sohn Julius (II) ebenfalls verschollen in Auschwitz.

11. Am Hochzeitshaus 5 - 10

Nr. 2 (?) :
4 Steine für Familie Mansbach: Arthur ⚭ Johanna mit Fritz und Ernst

Arthur Mansbach: ⁎ 24.06.1898, Manufakturwarenhändler, verh. mit:
Johanna Mansbach, geb. Hirtz: ⁎ 23.09.1890,
Fritz Mansbach, Sohn von Arthur und Johanna: ⁎ 05.10.1926
Ernst Mansbach, Sohn von Arthur und Johanna: ⁎ 02.12.1927
Anna (Emma I) Mansbach, geb. Marx: ⁎ 01.08.1865, Mutter von Arthur Mansbach.
1935 Umzug der Familie nach Neuß, 1941 Deportation, weiteres Schicksal:
Arthur und Johanna: verschollen in Riga
Fritz: † 05.01.1941 KZ Buchenwald
Ernst: KZ Stutthof, Dezember 1944 für tot erklär

1 Stein für Anna Mansbach, die Mutter von Arthur Mansbach

Anna: verschollen in Izbica



Nr. 5:
2 Steine für Ehepaar Julius ⚭ Helena Joseph

Julius Joseph: ⁎ 06.02.1866, Getreidegroßhändler, verheiratet mit:
Helene Joseph, geb. Willmannsdörfer: ⁎ 02.06.1872
Beide 1933, nach Konkurs und Schutzhaft von Julius, Umzug nach Frankfurt/Main, von dort 1942 Deportation, beide verschollen in Treblinka
(lt. Gedenkbuch: in Minsk)


Nr. 10:
2 Steine für Ehepaar Moritz ⚭ Dina Joseph

Moritz Joseph: ⁎ 29.10.1870, Fruchthändler, verheiratet mit:
Dina Joseph, geb. Höxter: ⁎ 20.10.1876
Umzug beider 1933 nach Gemünden/Wohra, Deportation am 08.09.1942,
beide: † 29.09.1942 in Maly Trostinec (lt. Gedenkbuch verschollen in Minsk)


12. Von Hundgasse 17

1 Stein für Sophie Bacharach


1 Steine für Ernst Kleinberger


⁎ 12.08.1874, Gehilfin, 1941 Deportation nach Breitenau, 01.06.1942 von Kassel nach Majdanek/Lublin, † Juni 1942 in Sobibor

⁎ 03.04.1923, Sohn des Metzgers Adolf Kleinberger (⁎ 29.12.1889) und seiner Ehefrau Luise, geb. Bacharach (⁎18.08.1885). Nach monatelangem Versteck in einem Keller im Nachbarhaus konnte die Familie 1936 dank der Unterstützung einer Untergrundorganisation über die Schweiz und Italien nach Südafrika emigrieren. 1937 wurde ihr Gewerbe in Fritzlar offiziell abgemeldet (s. Werbeschild der Metzgerei, heute ausgestellt im Museum Hochzeitshaus).

Nicht verlegt wurden folgende Steine:


Hintergasse 12

3 Steine:
2 Steine für Liebmann ⚭ Rebecka Kugelmann

Liebmann Kugelmann: ⁎ 04.05.1881, Händler, 1938 Deportation nach Buchenwald, dort † 16.12.1938. Er war verheiratet mit:
Rebecka Kugelmann, geb. ?: ⁎ 30.06.1883, 1940 nach Treysa verzogen dann nach Berlin, von dort Deportation, † April 1943 in Theresienstadt

1 Stein für Frommet Kugelmann

Frommet Kugelmann: ⁎ 22.11.1867, 1940 nach Treysa verzogen, später nach Berlin, von dort Deportation, † März 1943 in Theresienstadt


Gießener Straße 8

2 Steine:
1 Stein für Julius Lissauer
1 Stein für Susanne Luss, Schwester
                   von Julius Lissauer

Julius Lissauer: ⁎ 05.04.1906, 1.8. 1940 nach Kassel, von dort am 01.06.1942 Deportation, † 05.08.1942 in Majdanek/Lublin,
Susanne Luss,geb. Lissauer: ⁎ 19.10.1909, Besuch der Ursulinen- und Frauenfachschule, verheiratet mit Dr. Paul Luss, Krefeld, 1934 nach Krefeld verzogen, Deportation, verschollen in Izbica.


Fraumünsterstraße 1

1 Stein für Grete Katz*

geb. Wolff, ⁎ 08.08.1911, verheiratet mit dem Kurz- und Wollwarenhändler Leonor Katz, unbekannt verschollen.

*Heute zu sehen im: Museum Hochzeithaus Fritzlar